10. März 2013

I know I'm never gonna get you back again.

Am Donnerstag habe ich mir, wie jeden Donnerstag, sozusagen als kleines WG-Ritual, mit meiner Mitbewohnerin GNTM reingezogen. Da ist ja auch ne Lesbe dabei. Die hat sich in der zweiten Folge sozusagen vor einer Mitkandidatin "geoutet" und meinte sowas wie, nur weil sie lesbisch wäre, könne sie ja trotzdem in Kleidern rumrennen und schöne Fotos machen.
Joa, dachte ich, klar kannste das Mädchen, wenn du Bock drauf hast.
Meine Mitbewohnerin empfand dieses "Outing" als selbstfixiert, arrogant und irgendwie menschenhassend. (Wahrscheinlich jetzt gerade drei Adjektive benutzt, die ihren Aussagen nicht ganz gerecht werden, aber es ist kurz vor 1 und mein Gehirn ist nicht mehr für Vollfahrten abrufbar... Nicht, dass das zur Mittags- oder einer anderen Tageszeit anders wäre.)
Auf jeden Fall konnte ich das nicht so ganz nachvollziehen, was sie damit meinte. Was sie meinte, war, dass Sophie, so heißt "la lesbia", nicht so einen großen Aufriss um ihre Sexualität machen sollte und das sie tut, als wäre sie was besonderes, nur weil sie eben lesbisch ist und meine Mitbewohnerin, als heterosexuelle Frau prahlt ja auch nicht damit rum, dass sie auf Männer steht.

Das alles hat überhaupt nichts mit meiner Mitbewohnerin zu tun, nur brauchte ich dieses Beispiel um meine Gedankengänge besser zu erklären. Natürlich braucht eine heterosexuelle Frau oder Mann seine Sexualität nicht verbergen, und er muss sie auch nicht offenlegen, weil jeder davon ausgeht, dass man als Frau Männer und als Mann Frauen liebt. Auch wenn das Thema nicht aktiv zur Debatte steht, geht jeder doch unterbewusst davon aus. Als schwuler Mann oder lesbische Frau lebt man nun mal leider mit der Frage, wem man seine Sexualität wann und wie und überhaupt mitteilen möchte. Denn es sieht doch leider immer noch aus, dass man nicht einfach mal damit rausposaunen kann, dass man das gleiche Geschlecht bevorzugt. Es geht darum, dass Schwule und Lesbe, vielleicht unbegründet, vielleicht auch nicht, damit rechnen können, müssen oder dürfen, meiner Meinung nach mehr als Heterosexuelle, gemieden zu werden, belacht, körperlich oder seelisch bedroht zu werden, oder sonst irgendwie mit negativen Reaktionen aufgenommen zu werden.
Natürlich ist der Sexualität nicht alles, was einen Menschen ausmacht, aber in manchen Lebensbereichen, zu bestimmten Momenten und ich würde behaupten, in einem bestimmtem Alter ist es für homosexuelle Menschen das übergeordnete Thema.
Auf jeden Fall kann ich gerade von mir behaupten, dass ich mich in einer Lebensphase befinde, wo ich das Gefühl habe, immer und überall mit meiner Sexualität anzuecken. Positiv oder negativ. Natürlich kann es sein, dass sich auch Heteros genau so viele Gedanken machen, wie ich, um diese ganze Sache, wer weiß. Und wahrscheinlich, oder sogar ganz klar, ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber naja, so ist das Leben. Sich den Kopf zermatern über Dinge, auf die man im Endeffekt doch keinen Einfluss hat.

Ich bin jetzt leider schon wieder sehr oberflächlich an dieses Thema rangegangen, aber ich kann es nicht ändern, mein Kopf ist beim Schreibstart immer extrem gefüllt mit Gedanken. Während des Schreibens verlieren und vermischen sich 90% der Gedankengänge, so dass das was am Ende dann tatsächlich geschrieben steht, wenig zu tun hat mit dem, was eigentlich hier stehen soll.
Nicht wenig, aber weniger als ich es gerne hätte.

Well.
Lass uns die Nacht einläuten mit einem Song vom neuen Album der alten Kate Nash, was da so schön und simpel heißt- "Sister"


Beim nächsten Mal weiß ich dann vielleicht sogar, wer denn "Sister" ist und ob da zwei lyrische Ichs am Werk Sinn oder nur eins. Hmhm. Düdüm.

PS: Promi-Boxen gestern war lustig. Habe innerhalb von 10 Minuten Respekt vor Nadja Abd El Farrag gewonnen (Einlaufen in den Ring zu einem Song von Modern Talking - TOP!) und auch wieder verloren (..."Wie jetzt, was denn los mit der, was schlägt die mich, wo bin ich hier, so 'ne Kacke." - FLOP!)

Tschö.

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