26. Mai 2013

Contrakrastination

Irgendwas ist falsch mit mir.
Ich kann den ganzen Tag im Bett liegen, Löcher an die Wände starren, meinen nicht vorhandenen Fußpilz untersuchen, zum Kühlschrank und zurück laufen, mir Gedanken darüber machen, ob meine diversen IKEA Gegenstände schräg hängen, oder oder oder.
Aber auf die Idee auch nur was halbwegs sinnvolles zu machen, kommen ich, das sind mein Gehirn, mein Körper und ich, einfach nicht.
Ich habe relativ viel Hausaufgaben (oh Gott, dieses Wort) zu erledigen, Buchhaltung verstehe ich 0%, weil ich ja erst später in die Schule kam, sollte also auf jeden Fall Stoff nachholen.. aber ich kann einfach nicht.
Es liegt neben mir, und es wäre so einfach, aber ich kann einfach nicht. Woher nehmen andere Leute ihre Motivation? Ich bin mir sicher, dass ich das alles nicht unbedingt gebrauchen werde, in meiner beruflichen Zukunft, aber es wird mir auf jeden Fall NICHT schaden, über diese Sachen Bescheid zu wissen, und vorallem wird es mir nicht schaden, relativ gute Noten zu schreiben, damit ich heil und gut aus dieser Ausbildung rauskomme.
Ich glaube, was mich am meisten zurückhält ist die Ratlosigkeit, die mich momentan in allen Lebensbereichen begleitet. Menschlich, beruflich, und alles, was es noch so dazwischen gibt.
Es erscheint mir gerade einfach alles etwas sinnlos. Hinzu kommt, dass ich ja auf nichts spezifisches hinarbeite, wozu sich also diesen ganzen Stress geben? Ist doof gedacht, aber ich finde ehrlich gesagt keine andere Alternative für mein derzeitiges Lernverhalten. Es stört mich ja selbst irgendwo.. ach, keine Ahnung.
Erstmal ne Runde Aufschieben, und schlafen, und dann sieht vielleicht morgen die Welt auch schon wieder ganz anders aus...

22. Mai 2013

Mogli.

Ich habe mir gestern selbst verordnet, jeden Tag etwa eine halbe Stunde zu schreiben.
Was auch immer mir so in den Sinn kommt. Mein erstes Problem war dabei, dass ich nicht wusste, auf welchem Medium ich das machen sollen wollen würde.
Papier muss immer rausgerissen werden und verendet dann in irgendwelchen Ecken. Ansonsten diese Papiere in schöne Briefumschläge stecken und sie stilvoll in einer Ecke verenden lassen!
Am Laptop schreiben hat nicht die gleiche Melancholität, finde ich- außerdem wird dabei viel zu viel in Livegeschwindigkeit aufgeschrieben, so dass der Kern der Sache manchmal verloren geht, naja, bei mir zumindest.
Natürlich habe ich gestern nicht geschrieben, und auch heute werde ich keine 30 Minuten damit zubringen, Buchstaben und Worte aneinander zu reihen.

Lag gestern also so im Bett (schöner Übergang übrigens) und habe wie so oft über mein Leben nachgedacht.
Ich war ja mal beim Psychodoc, zur, wie nennt man das denn, Vortherapie, um einzuschätzen, ob eine Therapie bei mir sinnvoll wäre oder nicht, ich war wahnsinnig stolz diesen Schritt gewagt zu haben, dann hatte ich einen dritten oder vierten Termin und entschied mich fluchtartig das Land zu verlassen für ein paar Monate, das war letzten Sommer.
Jetzt, ca. 1 Jahr später, finde ich es doof, vorm gleichen Menschen zu stehen und zu sagen, hey, da bin ich wieder. Is' mir irgendwie unangenehm.. Auf jeden Fall kam ich dann in meinem nächtlichen Nachdenken zu dem Schluss, dass ich vielleicht anfangen sollte, mich selbst therapieren zu lernen.
Im Sinne von, schreib mal das auf, was du sonst anderen Leuten (lies: Psychodocs, Psychiatern, Psychologen??? Help) erzählen würdest. Denn im Endeffekt ist man sich selbst ja auch immer der, der einen dazu bringt, das Problem zu kennen, der Zuhörer fungiert dabei oft ja nur als Ventil für das Gesagte. Ist also eine Idee wert.
Allerdings kann man sich dabei vielleicht etwas doof vorkommen? Und vorallem: Wo fang ich an. Mein Leben ist nicht unbedingt von Traurigkeit und schlechten Erfahrungen geprägt, aber sagen wir mal so, mein Leben ist ein Scherbenhaufen. Wobei die Scherben meine zerbrochene Seele wiederspiegelt, oder sonst was ähnlich poetisches. Hach.
Hatte kurz die Überlegung angestellt, einfach nur zu schreiben, des Schreibens wegen und wollte mir zwecks dessen, für jeden Tag (oder jeden zweiten Tag, wie auch immer, war noch ne Idee in der Rohfassunfg) einen Buchstaben bzw. ein Wort mit diesem Anfangsbuchstaben auswählen, zu dem ich dann so was wie ein kleines Referat schreib. Für mich, einfach so. Kam mir dann banal vor, die Idee.
Sollte ich vielleicht trotzdem mal machen. Kann das dann ja in Briefumschläge tun und bei Gelegenheit rausholen und mich freuen, dass ich mir bewusst unterbewusst Wissen über banale Dinge angeeignet habe.
Gibt schlimmeres.

Schreibe gerade wieder so viel in meinem Flow und fühle nicht, dass das jetzt reicht, deswegen zur Entspannung der Augen, dieses Bild.





Schule. Sitze also jetzt seit letzer Woche in der Schule. Berufsschule um genau zu sein.
Der erste Tag war extrem komisch, weil sich alle kannten. Nur mich kannten sie nicht und ich sie auch nicht. Mir fällt es so schwer, mich in bestehende Gruppen zu integrieren.. glaube ich? Ich weiß es nicht. Nach 3 Tagen fühlte ich mich überhaupt nicht mehr fremd, kann mit den meisten schon rumblödeln und ich glaub auch, dass sie mich eignetlich ganz nett und okay finden, vielleicht aber auch nicht.
Mir glauben es nicht alle, aber ich bin so verdammt unsicher und merkwürdig, wenn es um die menschliche Interaktion geht. Als ob mir da so ein paar Synapsen im Hirn fehlen, keine Ahnung.
Schule hat mich auch ein bisschen stutzig gemacht im Hinblick auf mein weiteres Leben.
Wenn ich die Ausbildung beendet haben werde, möchte ich eigentlich nicht wirklich übernommen werden, die Wahrscheinlichkeit, dass meine kleine Firma bis dahin so expandiert, dass man sich eine weitere Festanstellung leisten kann, steht eh noch in den Sternen, aber naja, für den Fall.
Weiß aber auch noch nicht, was danach kommen soll? Nochmal studieren? Ins Ausland? Wenigstens in eine andere Stadt? Ich würde mir so gern etwas eigenes aufbauen.. Aber auch da bietet es sich natürlich an, wenigstens BWL oder so zu studieren, oder reicht da schon eine Ausbildung in einem kaufmännischen Bereich? Ich weiß es alles nicht. Und es wurmt mich.
Sollte es nicht, denn ich bin Anfang 20, ich habe noch mein ganzes Leben vor mir, darf noch um die 50 Jahre arbeiten, da kommt es nicht so wirklich sehr darauf an, was ich mir jetzt so zusammenerwirtschafte- aber dann auf der anderen Seite, irgendwie doch. Irgendwann sind meine Möglichkeiten (physischer Natur zB) nicht mehr in der Form da, wie sie es jetzt sind..
Vielleicht sollte ich deswegen doch nochmal jemanden in mein Gehirn schauen lassen.
Wenn ich mich selbst beschreiben müsste, würde ich wohl kein Wort rausbekommen, weil ich sehr wenig von mir selbst weiß, aber folgende Worte dürften sich dann wohl doch mit der Zeit in meinem Mund manifestiert haben: freiheitsliebend, traurig, Potential. Vorallem Potential. Ich weiß nicht, wieviel Sinn es macht, aus Potential zur Psychoanalyse (ODER WAS AUCH IMMER) abzuleiten, aber in meinem kleinen Gehirn macht das extrem viel Sinn. Oh Man.

Naja, reicht dann auch mal.
Tschüss.